Pyramiden sind uns vor allen als momunentale Grabmäler ägyptischer Pharaonen überliefert. Seit rund 4.500 Jahren blicken wir Menschen nun schon auf diese beeindruckenden Zeugnisse erhabener Baukunst. Dass sie auch Sinnbilder sein können für einen aus den Fugen geratenen Finanzkapitalismus dämmert uns vage erst seit einigen Jahrzehnten. Was wohl damit zusammenhängen dürfte, dass uns ein zu intensiver Blick auf das Geschehen ohnehin nur schwindelig machen würde und uns vielleicht sogar irre werden ließ, an dem was unser Wirtschaftsmodell trägt. – Der folgende Seitenblick soll uns deshalb keine Angst machen, sondern nur dabei helfen aufzuklären, über die Funktionsbedingungen einer Welt(finanz-)wirtschaft, in der laufend neue Pyramiden in Form hochriskanter Vabanque-Spiele in den Himmel schießen. „Pyramidenspiele“ weiterlesen
Easy money
Wenn man namhaften Wirtschaftsauguren Glauben schenken darf, dann stehen momentan weite Teile der westlichen Welt, allen voran Deutschland, im Vorhof des Paradieses. Die Volkswirtschaften brummen, die Beschäftigung steigt unablässig und der internationale Handelsaustausch eilt von Rekord zu Rekord. Und im Hintergrund sprudelt aus schier unerschöpflichen Quellen monetäres Manna im Überfluß. – Ist das Realität oder nur ein trügerischer Traum? Vor allem: Was hat es mit der gigantischen Geldschwemme auf sich? Können wir wirklich gefahrlos ohne Zins leben? Geht das? Ökonomien ohne Zinsstress im Zustand der Schwerelosigkeit? „Easy money“ weiterlesen
Unruhe im Kristallpalast
Es war Anfang der 60er Jahren des 19. Jahrhunderts als der berühmte russische Literat Fjodor Dostojewskij – tief beeindruckt von der Londoner Weltausstellung – in einem seiner Schlüsselwerke den Begriff „Kristallpalast“ zu einer zentralen Metapher der Weltliteratur formte. Anknüpfend an die gewaltige Dimension der Glas-Eisen-Konstruktion des Weltausstellungsgebäudes erfasste Dostojewskij intuitiv die programmatische Wucht dieses Bauwerks als Ausdruck des heraufdämmernden weltumspannenden Kapitalismus. Was hat es mit diesem globalen „Komforttreibhaus“ auf sich? Warum sind die zivilisationskritischen Visionen eines russischen Schriftstellers des vorletzten Jahrhunderts für uns heute noch von Relevanz? Läßt sich gar mit dem Bild vom „Crystal Palace“ unser aktuell gegenwärtig so kompliziert anmutender Weltzustand besser verstehen? „Unruhe im Kristallpalast“ weiterlesen
Gutenberg meets Zuckerberg
Als Mitte des 15. Jahrhunderts in Mainz der Buchdruck mit beweglichen Lettern das Licht der Welt erblickte, ahnte kaum jemand, welch eine ungeheure Wirkungsmacht das Buch und die von ihm abgeleiteten Druckerzeugnisse fortan entfalten würden. Ähnlich verhält es sich in unserer Gegenwart mit dem Medium Internet, das unsere Medienwelt regelrecht revolutioniert und dessen epochale Durchsetzungskraft erst in Ansätzen erkennbar ist. So reizvoll es wäre, einen Blick in unsere schillernde Medienzukunft zu werfen, wollen wir an dieser Stelle nicht spekulieren oder weissagen, sondern versuchen den beiden eminenten Medienrevolutionen durch das Aufdecken frappierender Parallelen näher zu kommen. Anders gesagt: Wer ein klein wenig besser verstehen will, was für uns Zeitgenossen die Zuckerbergsche (Facebook-)Revolution bedeutet, sollte sich zumindest kurz mit den charakteristischen Begleitumständen der Gutenbergschen (Buch-)Revolution befassen. „Gutenberg meets Zuckerberg“ weiterlesen
Lichtgestalten und Dunkelmänner
Selten zuvor gab es eine Zeit, die auf derart frappierende Weise von schlichten Gut-Böse-Rastern geprägt war. Wenn einmal in fernerer Zukunft nachfolgende Generationen auf unsere Gegenwart zurückschauen, dann werden sie sich nicht nur verwundert die Augen reiben, sondern einigermaßen entsetzt die Frage stellen, was hat die Menschen damals dazu gebracht derartig hemmungslos zu polarisieren und verbal aufeinander einzuschlagen? Wer in diesen Wochen die Zeitungen aufschlägt und durchs Internet surft, findet fast nur noch Schwarz oder Weiß. Kaum noch Grautöne, aber ganz viel Schwarz-Weißmalerei. Statt abgewogene Analyse, fast nur noch wilde Verwünschungen und heftige Tiefschläge, weitgehend ohne Pardon und auch ohne Stil und Etikette. „Lichtgestalten und Dunkelmänner“ weiterlesen
Das große Levitationsprojekt
Seit den frühen Anfängen der abendländischen Zivilisation träumen die Menschen des Westens einen phantastisch anmutenden Traum – den Traum von der Überwindung der Schwerkraft. Zunächst nur vage inspiriert durch die fast mühelos in luftigen Höhen kreisenden Vögel, dann mythologisch untermauert durch Legenden wie die vom wagemutigen Ikarus. Im christlich geprägten Mittelalter schließlich genährt durch eine Art transzendente Himmelsstürmerei angetrieben von Theologen und gläubigen Visionären. Erstmals einigermaßen konkret wurde dieser Traum im Zeitalter der Renaissance, wo Universalgelehrte wie Leonardo da Vinci mit dem Zeichenstift erste handfeste Blaupausen für die fliegerische Zukunft der Menschheit markierten. „Das große Levitationsprojekt“ weiterlesen
2 Jahre Heldenversteck
Die Bundesdeutschen haben in der Nachkriegszeit viele Jahrzehnte gebraucht, um zu begreifen, dass die Verteidigung der eigenen „Mutter Erde“ nicht allein mit Geld und guten Worten zu bewerkstelligen ist, sondern im äußersten Fall auch echte reale Opfer kosten kann. Auch wenn der bittere Kelch eines heiß gewordenen „Kalten Krieges“ – Gott sei ´s gedankt – an uns vorüber gegangen ist und die Opfer ganz überwiegend fern der Heimat im unwirtlichen Afghanistan gebracht wurden, dürfte es keinen Zweifel daran geben, dass dies „unsere Soldaten“ waren, die hier am Hindukusch für Freiheit und Heimat ihr Leben gelassen haben. „2 Jahre Heldenversteck“ weiterlesen